Startpunkt:
Deine Radtour beginnt am östlichen Teil des Wöhrder Sees im Nürnberger Stadtteil Mögeldorf. Sie umfasst einen großen Abschnitt des „Radwegs Industriegeschichte“, der beschildert ist. Am besten, du lädst dir für die genaue Wegbeschreibung die GPX-Daten herunter. Bis zum Ziel in Schnaittach liegen 31 Kilometer vor dir. Der „Radweg Industriegeschichte“ führt im Anschluss weiter bis nach Simmelsdorf. Doch zunächst einmal radeln wir durch die idyllischen Pegnitzauen in Richtung Röthenbach.
Ein Stück Zeitgeschichte
Neues Leben in der Arbeitersiedlung
Auf deiner Radtour reist du ins industrielle Zeitalter. Röthenbach an der Pegnitz Ende des 19. Jahrhunderts: Die Einwohnerzahlen steigen, der Ort erlebt einen industriellen Aufschwung, denn Bleistiftproduzent Conradty zieht viele Mitarbeiter an. Der Fabrikant lässt Siedlungen bauen, um Wohnraum für seine Arbeiter zu schaffen. Heute sind viele der Häuser saniert und weiterhin bewohnt. Doch ein Stück vergangener Zeiten ist erhalten geblieben, denn in einem der Gebäude ist das Stadtmuseum Conradty entstanden.
Es gehört zur Unteren-Conradty-Siedlung, die insgesamt zwölf Häuser umfasst. Im Museum siehst du, auf welch engem Raum die Bewohner einst lebten. An Hörstationen gibt eine Familie Einblicke in ihren damaligen Alltag.
Nur fünf Kilometer trennen dich von Lauf an der Pegnitz. Zunächst radelst du durch Röthenbach und gelangst über den Laufer Weg in den Seespitzweg. Vorbei geht’s an Kleingärten und schon bist du in Lauf. Radle bis in die Altstadt.
Fränkische Genüsse
Unter deinen Füßen
Die Häuser rund um den Marktplatz besitzen nicht nur einen gewöhnlichen Keller, sondern auch einen Felsenkeller, meist unter den Hinterhöfen. Sie befinden sich rund zehn Meter unter der Erde und wurden in den Sandstein gehauen – vermutlich bereits im 17. Jahrhundert. Einst wurden sie zur Bierkühlung genutzt, denn die Temperaturen liegen das ganze Jahr über konstant bei circa zehn Grad Celsius. Heute kümmert sich der Verein der Altstadtfreunde darum, sie der Öffentlichkeit im Rahmen von Führungen zugänglich zu machen.
Industriegeschichte hautnah
Ein Museum zum Staunen
Wie wurde früher Roggen gemahlen? Wie funktioniert ein wasserkraftbetriebenes Hammerwerk und wie sah Großmutters Wohnung zu Zeiten des Wirtschaftswunders aus? All das erfährst du im Industriemuseum Lauf.
Auf 3.600 Quadratmetern und in 14 denkmalgeschützten Gebäuden reist du in die nahe Geschichte des vorletzten und letzten Jahrhunderts. Interessant nicht nur für dich, sondern auch für deine Kinder. An 20 Mitmachstationen können sie nach Herzenslust experimentieren. Und zum Abschluss der Museumstour vergnügen sie sich garantiert noch auf dem Wasserspielplatz im Außenbereich.
Geburtstag mal anders
Im Industriemuseum Lauf können deine Kinder auch ihren Geburtstag mit Freunden feiern. Ob Experimente rund ums Wasser, Einkaufen im Tante-Emma-Laden oder eine Führung mit dem kleinen Gespenst: Das Museum bietet verschiedene Programme an. Ein Highlight im Jahreskalender sind außerdem die Laufer Dampfmodelltage, bei denen rund 100 Modellbauer und Sammler ihre Lieblingsstücke zeigen. Außerdem wird die große Tandem-Dampfmaschine des Museums in Betrieb genommen.
Nach deinem Museumsbesuch radelst du in Richtung Ottensoos. Ab dort geht es in Richtung Norden weiter. Über Speikern und Rollhofen gelangst du nach Schnaittach. Nachdem du am Bürgerweiher vorbeigekommen bist, biegst du rechts ab in die Bahnhofstraße. Hinter dem Bahnhof geht es erneut rechts, diesmal in die Bergstraße, die dich zu deinem nächsten Spot führt: der Festung Rothenberg.
Jetzt nochmal fest in die Pedale treten
Auf der Höhe von Schnaittach
Wenn du die 200 Höhenmeter vom Ortskern bis zur Festung Rothenberg überwunden hast, heißt es erst einmal durchatmen und die Aussicht genießen. Denn vom Rothenberg aus hast du bei schönem Wetter eine wunderbare Fernsicht.
Bist du rechtzeitig vor Ort – die letzte Führung startet um 16 Uhr – solltest du dir die Besichtigung der Festung nicht entgehen lassen. War sie jahrzehntelang dem Verfall preisgegeben, bemühen sich der örtliche Heimatverein und die Bayerische Schlösserverwaltung seit vielen Jahren darum, sie zu sanieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Festung Rothenberg
Vom Rothenberg aus blickst du bei schönem Wetter bis nach Nürnberg. Wenn das kein Erinnerungsfoto wert ist!
Genießen mit Weitblick
Die Regionalbahn bringt dich und dein Rad vom Schnaittacher Bahnhof zum Nürnberger Hauptbahnhof.
Naturerlebnispfad Schönberger Forst
Toben, klettern und die Natur erkunden
Falls du mit Kindern unterwegs bist – und ja, für den Weg hinauf zur Festung braucht es nochmal ordentlich Kraft – gibt’s eine tolle Alternative für den Nachmittag. Denn nur sechs Kilometer vom Industriemuseum entfernt wartet der Naturerlebnispfad Schönberger Forst auf euch.
Erkundet den Pfad mit seinen Mitmachstationen wie dem Baumtelefon und dem Klanghaus. Außerdem können deine Kinder auf dem Waldspielplatz toben und im Niedrigseilgarten balancieren.
Um vom Industriemuseum zum Naturerlebnispfad zu gelangen, nimmst du den Radweg wie oben in Richtung Ottensoos, biegst aber hinter der Autobahn rechts ab in Richtung Schönberg. Dort angekommen geht es von den Moritzberg-Werkstätten der Lebenshilfe in den Wald. Über diesen Weg fährst du nach der Erkundung des Naturerlebnispfades wieder zurück nach Lauf. Von den Bahnhöfen Lauf links bzw. rechts Pegnitz bringt euch die Regional- oder die S-Bahn zurück nach Nürnberg.
Reise in die industrielle Vergangenheit
(Google Maps, Kartendienst mit Analysesoftware von Google. Datenspeicherung in den USA.)
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